Eigentlich sollte man dieses trotzige „Alleine machen“ ja mit der Kindheit abgelegt haben.
„Ich kann das allein, ich brauch keine Hilfe. Ich bin schon groß.“
Bei vielen Perfektionist:innen ist es mehr ein Zähnezusammenbeißen und ich-muss-das-alleine-schaffen.
Kennst Du das auch?
Ist das bei Dir überall so?
Würdest Du die Elektronik daheim allein verlegen? Die Abflussrohre planen? Dir schnell mal eben die Zahnwurzel behandeln?
Was ist mit der Buchhaltung? Wie viel magst Du da allein machen und wie viel magst Du abgeben?
Wo sind die Alleine-machen-müssen-Felder?
Ist Deine „I-can-do-it-myselfitis“ überall gleichmäßig ausgeprägt? Wie wichtig ist Dir die Sichtbarkeit nach außen? Oder sind es Dinge, die bei „Dir daheim“ schon immer allein gemacht wurden, also ohne Unterstützung von außen?
Schreib Dir doch mal auf, wo Dein innerer Antrieb ganz laut „Alleine machen“ brüllt und dann notiere Dir warum es sinnvoll ist, es allein zu machen und wo es nicht sinnvoll ist, es allein zu machen.
Dein Bad darf auch weiterhin Dein Rückzugsort bleiben, Du könntest Dir ja einen Einrichtungscoach dazuholen, das geht auch wunderbar per Zoom, mit Skizzen, Fotos, die für Dich passen.
Es gibt meist so viele Wege zum Ziel und Nuancen zwischen alles abgeben und alles alleinemachen. Du darfst weiterhin alles allein machen, wenn Du das wirklich wirklich willst und wenn es für Dich gut passt. Wenn Du schon da und dort mit Überforderung beschäftigt bist und eher gestresst als entspannt an manche Projekte herangehst, ist es durchaus sinnvoll, Deinen Ansatz mal zu überdenken.
Und das Gute ist ja, dass Entscheidungen auch rückgängig gemacht werden können. Buchhaltung abgeben schafft Dir doch keine Erleichterung, weil Du erst recht alles vorab sortierst und die Person, die die Buchungen macht, sehr viele Fragen stellt. Dann kannst Du es wieder selbst machen, überlegen, ob Du anders aufteilen kannst oder auch mal Fragen, wie es Deine Kolleg:innen machen.