alles allein schaffen, das musst du gar nicht

Ich muss das allein schaffen

Dieses Feld kenne ich selbst nur zu gut. Alleine machen, wie beim Klettersteig am Berg, verbissen, mit mehr mentalen Kräften als körperlichen. „Aufi muas i“.
Natürlich ist das aus der Distanz betrachtet nicht wirklich immer sehr sinnhaft und klug.
Was, wenn es wer anderer besser und schneller kann. Warum sollte ich es dann allein machen?

Bin ich nicht viel mehr souverän, wenn ich gut delegieren und abgeben kann?

Bei Perfektionist:innen, mit denen ich in den letzten Jahren gesprochen habe, ist das „Ich muss das allein schaffen“ eng mit sehr ambitionierten Zielen gekoppelt. Da ist in der Konstellation schon jede Menge Frustration vorprogrammiert.
Da ist viel „Ich bin nicht gut genug“, das man sich dann beweisen kann: wenn man die Wohnung wirklich nicht an einem einzigen Tag ausmalen kann, sich doch nicht eben im Vorbeigehen in das neue Buchhaltungsprogramm einarbeiten kann oder in einen vollen Arbeitstag noch 30min Work-out und drei selbstgekochte Mahlzeiten von selbstangebauten Gemüse quetschen kann.
Viel zu hoch gesteckte Ziele, an denen man scheitern muss.

Wie wäre es statt: Ich muss das alleine schaffen, mit: Ich könnte doch auch was abgeben oder
delegieren ist super oder
die Talente anderer nutzen?

Du musst nämlich gar nichts.
Du bist toll, unabhängig Deiner Leistung.
Das darfst Du Dir auch gerne täglich selbst sagen.
Mach ich auch.

Also schau Deine Sätze an, die Dich so durch den Tag tragen. Wo helfen sie Dir, wo stehen sie Dir im Weg. Wo magst Du sie da und dort ein wenig ändern. Vielleicht in einem kleinen Testfeld und dann in noch einem. Ganz entspannt ohne muss – weil, siehe oben, Du musst gar nichts. Du kannst. Einfach so, weil Du Dinge auch mal anders machen kannst, ausprobieren, testen. Keine Erfolgsgarantie, einfach mal schauen, wie sich dieses anders anfühlt.

Liebe Grüße,
Deine Perfektionixmus-Regina