Größer, weiter, langsamer – 1 Jahr Perfektionixmus

Das zweite Quartal ist fast zu Ende – Zeit für den nächsten Rückblick. Und es ist ein weiteres wichtiges Datum. Vor 364 Tage bin ich mit Perfektionixmus rausgegangen – auf den Social Media Kanälen habe ich seither Woche für Woche geschrieben. Der heutige Tag ist ein Termin, den ich mir in den Kalender eingetragen habe, um die bisherige Strategie zu evaluieren.

Gestartet bin ich noch ohne konkretes Angebot, einfach regelmäßig über Perfektionismus schreiben war das Ziel.
Der Grund – mehrere. Ich wusste, dass wir im Dezember den Pitch haben, bis dahin wollte ich mich weiter ins Thema einarbeiten, herausfinden welche Inhalte gut ankommen, welche nicht.
Und es gab persönliche Gründe:
ich wusste noch nicht, ob das wirklich ein Thema ist, dass mich länger als drei Monate interessiert.
Ich musste mich selbst noch davon überzeugen, dass ich über das Thema genug zu sagen hatte. Mit dem öffentlich-gehen habe ich mich nach außen verpflichtet:
wöchentlich ein neuer Beitrag – Deadlines funktionieren super bei mir.

Anfange Dezember habe ich mein erstes Angebot vorgestellt „Easement“, der 5-wöchige Kurs. Ende Dezember habe ich 11 Personen eingeladen an der Testrunde teilzunehmen und wir sind Ende Jänner gestartet.
Das Gerüst für den Kurs war Ende Dezember schon fertig. Ausgearbeitet waren 30%.
Noch mit vielen Fragezeichen meinerseits zur Struktur, zu Inhalten und damit was bei Kursteilnehmer:innen resoniert und was nicht. Eine Mischung aus Founding Launch und MVP.
Die Testrunde hat gut funktioniert. Sogar besser als erhofft.
Mit März habe ich den ersten Online-Kurs für Easement beworben, es gab dann auch noch einen Präsenzkurs in Salzburg und einen weiteren Online-Kurs im Mai. Vor jedem Kurs habe ich einen Vortrag über Perfektionismus angeboten, als Webinar und vorm Präsenzworkshop als Vortrag vor Ort.

Der Blog war Ende Dezember auf der Website und wöchentlich freitags publizierte ich im Blog, auf Social Media und verschickte den Newsletter. Was ich noch immer nicht weiß: welche Themen besonders gut ankommen. Ich bekomme auf jeden Artikel gutes Feedback – irgendwen spricht immer irgendwas an.

Suchmaschinenoptimierung lief schleppender als erhofft – als Onlinemarketing-Expertin mache ich das seit einem Viertel-Jahrhundert und kann Projekte meist gut einschätzen. Hier bin ich im Rahmen geblieben, aber im unteren Bereich der Erwartungen. Monat für Monat haben sich die Rankings verbessert, ich habe mittlerweile einige Top-Platzierungen und darunter sind auch ein paar Themen, die gut Reichweite haben. Auch sonst laufen alle Onlinemarketing-Kanäle, nicht alle gleich gut.
Die Facebook-Seite ist am wenigsten gewachsen. 2021 war Facebook mein Lieblings-Kanal, mit den Gruppen und Veranstaltung gab es so viele schöne Hebel für Reichweite. Auch 2025 bekomme ich gerade für die Webinare über Perfektionismus über Facebook-Gruppen an Menschen, die ich sonst nicht erreicht hätte. Auch Aufträge für Herbst für bezahlte Vorträge habe ich über Facebook-Gruppen akquiriert, wenngleich die restliche Kommunikation per Mail oder LinkedIn stattfand.
Die Facebook-Seite hat im zweiten Quartal stagniert und sank dazwischen – es hat wohl die verschiedensten Gründe, liegt aber auch daran, dass sich einige ganz von Facebook verabschiedeten.

Meine stärksten Kanäle sind mittlerweile LinkedIn und Instagram.
Bei LinkedIn ist die Seite bei über 200 Follower:innen, was daran liegt, dass ich einige tolle Fans habe, die fleißig andere einladen und mich weiterempfehlen, oder auch zu meinen Veranstaltungen eingeladen haben. Auf LinkedIn sind die Veranstaltungen ein toller Hebel.

Instagram: hier sind Videos die Möglichkeit mehr Menschen zu erreichen. Einerseits ein Instagram Live Interview vom Februar, das noch immer gefunden, angesehen wird und neue Menschen auf meinen Account aufmerksam macht und dann die Reels, die ich bislang sehr sporadisch mache. Wo wir schon langsam zur Evaluation und Veränderungen kommen.

Interviews und Vorträge waren eine wunderbare Möglichkeit Menschen zu erreichen. Ob spontan in BarCamps, bei Interviews, Netzwerk-Treffen. Es sind für 2025 noch einige geplant, ich freu mich auch immer über Einladungen zu Podcasts.

Angebot erweitert
Mein 2025 Angebot ist bereits gewachsen, nebem dem 5-Wochen-Programm Easement, biete ich Einzelberatungen und Coachings an und auch Kurse zum Thema Fehlermanagement und für mehr psychologische Sicherheit für Firmen und Gruppen.

Erstmals habe ich am Dienstag 24.6. habe ich zum Methoden-Verkosten eingeladen – wir haben kollaborativen Methoden zur Zielerreichung probiert, und es hat den Teilnehmenden gemundet.

Auch bei diesem Workshop war mir „nix-mus“ sehr wichtig. Es ist okay, wenn man eine Pause macht, nicht mitmacht, nichts sagt.

Was ich an Feedback bekam – dass man das eigene Ziel konkreter vor sich sieht,
die nächsten Schritt jetzt angegangen werden,
vieles bewusster wurde.
Und – dass viel Offenheit herrschte.
Eine Teilnehmerin meinte sogar, dass sie das nicht erwartet hätte, dass sie mit ihren tiefsten Zweifeln kommt, sie ausspricht – und nicht kritisiert wird.

Und ja, Letzteres ist ein großes Geschenk, eines dass sich die Teilnehmenden selbst machen. Und das ist das was ich mit „psychologischer Sicherheit“ meine.
Psychologische Sicherheit beschreibt ein Umfeld, in dem sich Teammitglieder frei fühlen ihre Gedanken zu teilen, Fragen zu stellen und Fehler einzugestehen – ohne Angst vor negativen Folgen. Es geht darum, eine Kultur zu fördern, in der Offenheit, Authentizität und gegenseitiger Respekt selbstverständlich sind und niemand befürchten muss, abgelehnt zu werden.

Das gehört auch dazu, beim die Welt zarter machen für Perfektionist:innen.

Die Methoden-Verkosten-Workshops eigenen sich für Perfektionist:innen und Nicht-Perfektionist:innen. Ich habe sie entwickelt, weil ich von Unternehmen gefragt wurde, ob ich meine „Easement“-Kurse in Unternehmen anbiete. Easement sind Gruppenkurse mit Fokus auf Selbstreflexion und Selbstmitgefühl geht. Es ist mir wichtig bei den Zoom-Calls und Treffen ein Setting zu schaffen, in dem man vulnerabel sein kann, wenn man das will (nix-mus!).
Ich habe selbst in keinem Unternehmen gearbeitet, in dem ich das so gewollte hätte.
Deshalb biete ich Themen, die wir in Easement behandeln in Firmensettings als Einzelcoaching an – und Kurse, die die Kommunikation und das Miteinander fördern und darauf abzielen die psychologische Sicherheit zu erhöhen für Unternehmen und jegliche andere Gruppen an.

Was wird sich im nächsten Quartal 2025 ändern
Es wird nicht jede Woche ein neues Thema geben wie bisher, dafür auch ab und an ausführlichere Beiträge, zum Thema „Was ist Perfektionismus“. Ich werde mehr über Zusammenhängen zu Neurodivergenz wie ADHS und Perfektionismus schreiben und auch mehr Inhalte zu Prokrastination veröffentlichen.
Außerdem wird der Tag geändert: Es wird kein Freitag-Posting mehr geben – ich probier jetzt den Donnerstag. Den regulären Newsletter wird es weiter wöchentlich geben, immerhin sind die ersten 26 Artikel nie über den Newsletter verschickt worden. Das werden sie jetzt mit aktuellen Ergänzungen und Erweiterungen.
Für mich heißt das konkret: weniger Workload. So sehr ich es genossen habe jede Woche etwas zu schreiben und noch jede Menge Ideen halb- und ausgearbeitet warten, es war teils auch ganz schön dicht. Hier geht es zukünftig jetzt langsamer.
Der Redaktionsplan wird sich verändern. Mehr Videos zu machen scheint sinnvoll, da suche ich mir noch einen Ansatz aus interessantem Content und nicht zu großem Aufwand. Oder ich teste einfach mal und evaluiere dann im September.

Es gibt noch jede Menge Ideen, einige kühn, einige klassisch, einige krude, die ein oder andere vielleicht sogar kitschig… bei k fallen mir noch ein paar Adjektive ein, aber lass Dich überraschen was wann umgesetzt wird, einiges ist schon am Weg, anderes existiert nur als Lufthauch. Ich plan da meist recht optimistisch, manches braucht einfach Zeit bis es auch umgesetzt wird.

Welche bisherige Entwicklung hat Dich am meisten verwundert? Was hättest Du anders gemacht oder empfohlen beim Start von Perfektionixmus?