Ich kenne da eine Unternehmerin, die richtig gute Ideen hat. Das sind coole Geschäftsideen, die ist eine Macherin, setzt richtig viel um. Dann sagt sie mir kürzlich: „Toll, dass Du so viele Vorträge hältst. Ich könnte das nicht. Das mit den Vorträgen liegt mir nicht.“
Ich frag sie also „Hast Du es denn schon gemacht?“.
„So richtige Workshops? Nein, nein“
Ich weiter „… sondern“
„Naja, Interviews, mit einer anderen gemeinsam im Zoom-Call.“
„… und wie war’s?“
„Furchtbar“
„Für Dich?“
„Ja“
„Für die, die zugehört haben?“
„Die waren begeistert.“
Unser Gespräch ging noch länger. Ich finde nicht, dass das heißt, dass wir alle Vorträge machen sollen.
Ich finde aber auch nicht, dass unsere Ängste und Sorgen unsere Entscheidungen leiten sollten. Ich bin dafür Komfortzonen zu dehnen, Dinge auszuprobieren, die wir so noch nicht gemacht haben. Vielleicht gefällt es uns ja. Vielleicht ist der Erfolg so toll, dass wir das gerne noch mal probieren.
Warum ich Onlinemarketing so gerne mag? Weil es so wunderbar viele Möglichkeiten gibt. Das gilt natürlich generell fürs Marketing – es gibt da den Methodenmix, der genau zu Dir passt, Deinen Zielen und Deiner Zielgruppe.
Ich hab die Tage nach dem Gespräch überlegt, warum mir das mit dem Vortragen liegt. Ich habe es einfach schon immer gemacht und auch rundherum hat es immer wieder mal Menschen gegeben, die Reden geschwungen haben.
Meinen ersten Auftritt hatte ich im Kindergarten. In meiner Erinnerung bin ich nicht lange gefragt worden. Ich hatte die Rolle derjenigen, die ganz vorne stand. Dass das was Besonderes sei, habe ich erst im Nachhinein wahrgenommen, weil mich so viele dafür gelobt haben. Ich weiß von diesem ersten Auftritt recht viel, weil es Fotos davon gibt und er mir auch häufiger nacherzählt wurde. Ich bin Mitglied einer sehr, sehr großen Familie – mein Papa hatte sieben Geschwister, die alle nicht zu weit weg voneinander lebten. Ich war die jüngste Enkelin, ich hatte eine Sonderstellung, ich hab das Gefühl, dass mir alle immer zugehört haben, obwohl ich gelispelt habe und mein r nicht rollt (außer, wenn ich spanisch rede). In unserer Kleinfamilienkonstellation war ich die Pragmatischere und wenn was erledigt werden sollte, tat ich. In der Volksschule war ich automatisch Teil der Bande des großen Bruders. Na klar, nicht immer. Aber als ich in der ersten Klasse war und ein paar übermütige Viertklassler Schneebälle auf mich schossen und mir mit einer „Abreibung“ drohten, waren da die Freunde meines Bruders, die sofort mit Bällen zurückschossen. So, jetzt haben wir nicht alle diesen Schutzraum, aber den können wir uns bauen. Ob es jetzt Menschen sind, die da sind und Support geben, oder ein Team von anderen Unternehmerinnen, mit denen man sich bei Webinaren gegenseitig cohostet und aufmerksame Zuhörende ist. Bastel Dir Dein Schutzschild, um Dinge mit mehr Leichtigkeit zu machen. Damit die Ängstlichkeit, Nervosität nur noch ein leichter Flügelschlag neben Dir ist, gerade groß genug, für ein wenig Adrenalin, um voll bei der Sache sein zu können.