Vor vielen Jahren habe ich mich bemüht, diesen Satz nicht mehr laut zu sagen. Diesen Satz, der zementiert, wie viel ich zu tun habe, dass ich viel tue, dass ich so eine tolle Leisterin bin, das ich wichtig bin, dass so viele Menschen was von mir wollen, dass…
Weil – ich „bin“ nicht im Stress, ich „lasse“ mich stressen. Durch das Leben, durch das Rundherum, nicht zuletzt durch meine Ansprüche. Im Stress sein ist eine Entscheidung.
Ja, als selbständige Mama, ist ein krankes Kind eine Herausforderung. Ich muss den ganzen Tag umkrempeln, meist sogar mehr als einen. Aber hey, ich kann das auch. Die Tätigkeit, die ich gewählt habe und in über 22 Jahren Selbständigkeit mehrfach adaptiert habe, ist sehr flexibel. Ich kann meist von überall arbeiten – was ich mehrfach gemacht habe, so wie Ende Oktober im Garten der Freundin, während sie im Wohnzimmer ein Meeting hatte und unsere Söhne im Kinderzimmer gamten. Oder bis vor 2019, mit noch nicht schulpflichtigem Kind bzw. dem anderen, schon sehr selbständigen Kind von Spanien und Italien aus – über Wochen und Monate.
Ich hab Gestaltungsmöglichkeiten, ich habe diese auch schon flexibel genutzt. Ich mag es nicht unbedingt, wenn zu viel von außen kommt. Manchmal kommen mehr Unwägbarkeiten auf mich zu, als ich gehofft hab. Da und dort hab ich mich überfordert gefühlt. Den Apokalypse-Modus kann ich anderen Perfektionist:innen so gut beschreiben, weil ich ihn auch kenne. Aber ich kann dann auch um Hilfe bitten, delegieren, Termine verschieben. Ich bewache keine sensible Infrastruktur und mache keine OPs unter Mikroskop. Ich habe mir meinen eigenen Job maßgeschneidert. Also „kann“ im Sinne von: Ich habe die Möglichkeit, nicht wie „es fällt mir immer leicht“ – um Hilfe zu bitten, Hilfe annehmen und, für mich noch viel schwerer, der Hilfe dann genau zu sagen, wie sie mir am besten hilft.
Auch Du kannst das, auch Du hast Handlungsspielraum und Möglichkeiten. Auch Du darfst Dich überfordert fühlen, auch Du kannst um Hilfe bitten, delegieren oder einfach mal wütend mit dem Fuß aufstampfen oder Dich auf den Küchenboden setzen und die Tränen fließen lassen und sagen, dass Du eine Pause brauchst, sagen, dass Dir gerade die Kraft fehlt. Es ist alles okay.
Und auch, wenn Du Deinen Spielraum nicht siehst: Ich weiß, dass er da ist – und ich habe in meiner Methoden-Lagerhalle sicher auch für Dich 2-13 Strategien und Taktiken, die Dich unterstützen können, Deinen zu finden. Du kannst bei mir Mentoring und verschiedene Kurse buchen: wie z.B. maßgefertigte Firmentrainings und Workshops für Gruppen.