Poster mit Titel: 5 Hacks, wie Du Perfektionismus zur Selbstsabotage nutzt - neben dem hohen Anspruch und der Angst vor Fehlern

5 Hacks, wie Du Perfektionismus zur Selbstsabotage nutzt – neben dem hohen Anspruch und der Angst vor Fehlern

Die Artikel zu Selbstsabotage gehören zu den beliebtesten auf dieser Website. Ganz voran, der zu Versagensangst und Selbstsabotage. In dem Artikel findest Du auch Tipps was Du tun kannst um die Versagensangst loszulassen.

Ja, als genesende Perfektionistin weiß ich nur zu gut, wie vielseitig unser innerer Anspruchs-Tornado wirken kann: Da ist nicht nur der ständige Drang, „besser“ zu sein, sondern auch eine sehr kreative Fähigkeit, sich selbst im Weg zu stehen. Höchste Ansprüche, das Bedürfnis nach messbarer Produktivität, der ewige Kampf mit der Angst zu versagen – und zack: Willkommen in der Selbstsabotage. Und die hat so einige raffinierte Spielarten.

Hier sind 5 Wege, wie Du (völlig unbeabsichtigt natürlich) Deinen Perfektionismus gegen Dich selbst richtest. Vielleicht hast Du sie auch schon mal eingesetzt – meine Erfahrung von mir und meinen Klient:innen: erkennen hilft die Selbstsabotage zu vermeiden und zu überwinden.

Alle 5 Wege habe ich schon als ausführliche Artikel hier behandelt und Du kommst zur jeweiligen Langversion durch Klick auf den Titel.

1. Paralyse durch Analyse

    Der Klassiker unter den Denkfallen: Du willst eine wirklich gute Entscheidung treffen – also analysierst Du. Und analysierst. Und analysierst… bis Du entweder aufgibst oder Dich entscheidungsunfähig analysiert hast. Willkommen im Kreisverkehr der Möglichkeiten. Mit viel Aufwand und Hirnschmalz stehst Du am Ende genau da, wo Du angefangen hast – nur erschöpfter, überforderter und kein bisschen klüger.

    2. Apokalypse-Modus: Overthinking mit Endzeit-Ausstattung

    Es beginnt harmlos: Ein kleiner Gedanke, ein unsicheres Gefühl, ein Stolperstein. Doch Perfektionist:innen denken nicht einfach – sie eskalieren elegant. Aus einem kleinen „Was, wenn das schiefgeht?“ wird in Sekunden ein Endzeitszenario mit Jobverlust, sozialem Ausschluss und globaler Schande. Klingt übertrieben? Ist es auch. Aber leider verdammt vertraut. Der Apokalypse-Modus ist der Place-to-be für alle, die aus einem Hauch Unsicherheit eine Netflix-reife Dramareihe basteln.

    3. Productivity Guilt: Wenn Pausen schmerzen

      Nichts tun? Völlig unmöglich. Wer Perfektionismus atmet, kennt das Schuldgefühl bei jedem Kaffee ohne To-do-Liste. Die sogenannte Productivity Guilt macht uns glauben, dass nur wer leistet, auch wertvoll ist. Pausen? Faul. Schlaf? Schwäche. Dieses Mindset verwandelt sogar entspannte Momente in Stressquellen – und sorgt dafür, dass Erholung wie eine moralische Verfehlung wirkt. Effizienz als Religion – und wir die eifrigen Jünger:innen.

      4. I-can-do-it-myself-itis: kurze, effiziente Wege oder Selbstblockade?

        Hilfe annehmen? Nur was für Schwächlinge. Wir machen lieber alles allein – ob wir’s können oder nicht. Das Ergebnis: Entweder wir schaffen’s, sind aber völlig durch – oder wir scheitern, und dann ist da niemand, der uns auffängt. Diese selbstgewählte Einsamkeit im Hochleistungsmodus sieht nach Selbstbestimmung aus, fühlt sich aber oft nach Überforderung und Isolation an. Die I-can-do-it-myself-itis ist eine Stolperfalle mit perfektionistischem Etikett.

        5. Prokrastination: karmische Rache für Workaholics?

        Aufschieben ist nicht faul. Es ist oft Angst im anderen Gewand. Denn wer nicht anfängt, kann auch nicht scheitern. Und wer nichts abgibt, wird nicht bewertet.
        Perfektionistische Prokrastination schützt kurzfristig – und sabotiert langfristig. Sie lähmt, während sie sich wie Erleichterung anfühlt. Ein psychologischer Selbstschutz, der uns nicht weiterbringt.
        Fehlende Disziplin ist Prokrastination so gut wie nie, wenn Du perfektionistisch bist. Vielleicht liegt es an der absoluten Fadesse der Aufgabe, der fehlenden Herausforderung oder siehe Punkt 3, da ist einfach schon viel zu viel in Deinem Tag und irgendwann schaltet Dein Hirn auf aus. Mag nicht mehr, kann nicht mehr, macht nicht mehr. Der 70. Zeitmanagement-Hack ist dann auch nur blanker Hohn. Es gibt nicht das eine Zauberzuckerl gegen Prokrastination beim Perfektionismus. Die Ursachen sind meist ganz unterschiedlich, z.B. weil Neurodivergenz hinter Deinem Perfektionismus liegen kann. Methodenmix hilft. Auch wenn wir uns im Perfektionismus gleichen sind wir in ganz vielen Dingen ganz unterschiedlich.

        Perfektionismus sehen viele gern als Tugend – dabei hat er eine ziemlich destruktive Ader. Hinter all diesen Mechanismen stecken oft gute Absichten: Kontrolle behalten, sicher sein, es richtig machen. Doch wenn wir nicht aufpassen, führt der Weg direkt in die Selbstsabotage. Der erste Schritt raus? Humor, Selbstmitgefühl – und das Wissen, dass wir damit nicht allein sind.

        Die Selbstsabotage überwindest Du, in dem Du die Muster erkennst und nach und nach Wege findest sie zu vermeiden und durch sinnvollere Handlungen zu ersetzen. Weil, Perfektionismus ist nicht angeboren, er ist nur erlernt. Und das Gelernte kannst Du wechseln, wie die Wandfarbe in Deinem Wohnzimmer.
        Tausch Dich aus, lies Bücher, mach Kurse und Coachings. Einen spannenden Perfektionismus-Selbsthilfe-Blog hast Du hier schon gefunden, Kurse und Coachings gibt es auch von mir und da und dort sogar kostenlose Vorträge. Die verpasst Du nicht, wenn Du meinen Newsletter abonnierst.